3. Erste politische Tätigkeit Ludwig Windthorsts (1848-1867)

3.3 Engagement für die Kirche

Nach dem Rücktritt des Ministeriums Schele – Windthorst (1853) und nach dem Ausschluß aus der 2. Kammer (1857) zog Windthorst sich nach Osnabrück zurück und nahm dort seine Anwaltstätigkeit wieder auf.

In dieser Zeit beschäftigte Windthorst sich aktiv mit den Angelegenheiten der Katholischen Kirche. Er setzte seine schon als Justizminister begonnenen Verhandlungen und Petitionen zur Wiederherstellung des Bistums Osnabrück fort. Im April 1857 schließlich wurde das Bistum mit Paulus Melchers, dem späteren Erzbischof von Köln, als Bischof wiederhergestellt.

Auch in den folgenden Jahren blieb Windthorst der katholischen Kirche sehr verbunden. Insbesondere während des sogenannten ”Kulturkampfes" war Windthorst stets bemüht, die Position der Kirche gegenüber dem Staat zu sichern und zu verteidigen. In der Frage der Schulaufsicht kämpfte er vehement gegen die Verstaatlichung der Schule.

Ende der 80er Jahre verhärteten sich erneut die Gegensätze zwischen dem Evangelischen Bund und Anhängern der Idee eines Katholikenvereins. Windthorst konnte die Gründung einer anti-evangelischen Abwehrorganisation verhindern und gründete stattdessen am 24. Oktober 1890 den Volksverein für das katholische Deutschland.